1. FC Magdeburg – Wer liebt, der glaubt
Ein Tag im Juli
Es ist ein warmer Sommertag an diesem 27. Juli 2014. Nur vereinzelt sind ein paar Wolken am Himmel zusehen. Dieser trägt die Farben der Schals, die in den Heckscheiben der Autos hängen. Sie sind blau/weiss. Man sieht sie überall in den Fahrzeugen, die an diesem Sonntagmittag nur eine Richtung zu kennen scheinen – Richtung Stadion. Nur mühsam kommen sie voran. Der Andrang ist groß an diesem Tag.
Die meisten Zuschauer haben Platz genommen. 14:00 Uhr der Anpfiff ertönt, der Ball rollt. Der Gegner an diesem Tag ist Hansa Rostock. Es ist der 1. Spieltag der 3. Liga. Der 1. FC Magdeburg hat es geschafft. Der Sprung in Liga 3 ist geglückt. Zum Ostduell ist die Arena fast ausgebucht. 22.000 Zuschauer begleiten den FCM zum Auftakt in der 3. Liga. Block U zeigt gleich zu Beginn eine beeindruckende Choreo, die an den größten Vereinserfolg erinnert. Denn es ist nicht nur die Saison des Aufstiegs. Auch der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger von 1974 feiert in dieser Spielzeit sein rundes Jubiläum.
Das Spiel gestaltet sich offen. In der 23. Spielminute ist es Christian Beck, der den FCM nach Flanke von Hammann per Kopf in Führung bringt. Doch Rostock hält dagegen. Der Ausgleich folgt in der 39. Minute. Zur Halbzeit steht es damit 1:1. Die zweite Hälfte beginnt kampfbetont. Auch auf den Rängen kocht die Stimmung. Fangesänge aus beiden Lagern hallen durch das Stadion. Block U übertönt die Gäste jedoch mit einem lautstarken „F-C-M du bist niemals alleine…“. Doch auf dem Rasen läuft genau in dieser Minute Hansa Rostock einen schnellen Konter. Tischer ist machtlos. Die Gäste erzielen den Führungstreffer. Angepeitscht von der Stimmung in der Arena macht der 1. FC Magdeburg weiter Druck nach vorn. 74. Spielminute – Fuchs kann sich im Strafraum durchsetzen und den Ball im Tor unterbringen. 2:2 – Es ist wieder alles offen. Beide Seiten haben noch mehrere Möglichkeiten, ein Tor will Ihnen jedoch nicht gelingen. Bis zur 92. Spielminute. Der 1. FC Magdeburg kontert einen Angriff der Rostocker aus. Beck läuft ganz allein auf den gegnerischen Schlussmann zu. Der kommt raus. Beck geht an ihm vorbei, schießt und…
heute
Das ist der Moment des Erwachens. Es ist Montag, der 24.03.2014. Der 1. FC Magdeburg hat gestern überragend mit 6:0 vor heimischer Kulisse gegen den Tabellenletzten der Regionalliga Nordost, den FSV Optik Rathenow, gewonnen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie hungrig ist. Wie bereits gegen Union Berlin II und Carl Zeiss Jena bestimmte der FCM durch eine geschlossene Mannschaftsleistung das Spiel. Bereits nach 10 Minuten war alles entschieden. Beck und Fuchs zeigen Rathenow frühzeitig die Grenzen auf. Nach einer anfänglich überschwappenden Euphorie, wird einem an diesem Morgen aber bewusst, das gestern war nur ein Spiel, nur ein Endspiel, dem noch neun weitere folgen. Das wichtigste folgt bereits am kommenden Wochenende. Der 1. FC Magdeburg reist zum Tabellenführer nach Neustrelitz.
Sonntag, der 30.03.2014
Es ist ein richtungsweisendes Spiel, ein erneutes Endspiel um die Meisterschaft. Der 1. FC Magdeburg ist bereit für das direkte Duell mit der TSG Neustrelitz. Will man am 27.07.2014 als Drittligist auflaufen, muss ein Sieg her. Diese 90 Minuten werden entscheiden, ob Träume zerplatzen oder eine Welle der Euphorie durch die Landeshauptstadt schwappt. Es gilt die momentane Schwächephase der Neustrelitzer auszunutzen. Ein schönes Spiel ist wohl kaum zu erwarten. Es wird voraussichtlich eine Partie geprägt vom Kampf und Willen. Schönspielen ist an diesem Nachmittag auch nicht gefragt. Wichtig ist das eine Tor, das eine Tor mehr als TSG Neustrelitz. Doch auch wenn es am Ende heißt, Blau-Weiß ist auf einen Punkt ran, bleiben noch acht weitere Endspiele.
VFC Plauen, Wacker Nordhausen, Viktoria Berlin, ZFC Meuselwitz, Hertha BSC II, SV Babelsberg, Lok Leipzig und VfB Auerbach das sind die nächsten Endspielgegner auf dem Weg nach oben. Keiner dieser Mannschaften wird es dem 1. FC Magdeburg leicht machen. Keines dieser Spiele ist schon gewonnen. Und auch Neustrelitz müsste erst einmal noch den einen Punkt liegen lassen. Am Ende der Saison kann es nur einen geben, der in die Relegation einzieht. Wer es sein wird, dass steht noch lange nicht fest. Aber eines ist sicher. Der 1. FC Magdeburg ist bereit für den Sprung in Liga 3.