Jahresrückblick 2013: Der 1. FC Magdeburg Teil 1
Nach einem Fastabstieg in die Bedeutungslosigkeit, der nur durch die Ligareform verhindert wurde, lief es für den 1. FC Magdeburg in der Saison 2012/13 endlich wieder rund. Bis zur Winterpause schaffte es der Club unter Andreas Petersen sich auf den fünften Platz hoch zuarbeiten. Nach einem 18. Tabellenplatz in der vorangegangenen Saison, ein großer Schritt nach vorn.
Warten auf den Anpfiff
Das Fußballjahr 2013 ließ zunächst auf sich warten. Durch den langen und harten Winter war ein Spielbetrieb nicht nur beim Club unmöglich. Mehr als 3 Monate mussten die Fans sich gedulden, bis der Ball endlich wieder rollte. Vom letzten Heimspiel 2012 bis zum ersten 2013 waren es sogar mehr als vier Monate ohne Fußball in der MDCC Arena. In einer Rückrunde mit Höhen und Tiefen konnte der Club seine Position im oberen Tabellendrittel verteidigen. Trotz vollen Terminkalenders in den Restwochen beendete der FCM die Saison als Tabellensechster.
Das Comeback des Jahres
Zwischen den zahlreichen Pressemitteilungen über erneute Spielabsagen stach eine Nachricht hervor. Ein alter Bekannter kehrte zurück nach Magdeburg. Zuletzt bei Hannover 96 aktiv, stellte sich Lars Fuchs erneut in den Dienst des 1. FC Magdeburg. Für viele Fans ein weiteres Zeichen für eine positive Entwicklung des Clubs und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch auch er musste sich seinen Stammplatz unter Petersen erst verdienen. Mittlerweile wieder fest in der Startelf, beweist er seitdem in jedem Spiel aufs Neue seine Qualität und sorgt zusammen mit Christian Beck ein ums andere Mal für Gefahr vorm Tor der Gegner.
120 Minuten Kampf um den Pokal
Es war ein Spiel, wie es sich Hollywoods Drehbuchschreiber nicht spannender hätten ausdenken können. Ein Krimi, den wohl die mehr als 13.000 Fans, die meisten natürlich Blau/Weiß, wohl nie vergessen werden. Es passte zur Dramaturgie des Abends, dass kurz vor Anpfiff sintflutartiger Regen über der MDCC-Arena niederging. Das Spiel verzögerte sich um eine halbe Stunde.
Doch irgendwann war es soweit – Anpfiff. Der 1. FC Magdeburg gegen VfB Germania Halberstadt. Chancen auf beiden Seiten. Nicht zuletzt auf Grund der Bedeutung des Spiels entwickelt sich ein spannendes Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Alles ist offen. Ein Favorit ist lange Zeit nicht auszumachen. Doch dann der Schock für alle FCM-Fans. Es ist ein Ex-Magdeburger, der in der 87. Minute die scheinbare Entscheidung herbeiführt. Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit bringt Maik Georgi den Ball für Halberstadt im Tor unter.
Die ersten Fans verlassen das Stadion, sind unterwegs zu ihren Autos. Ein Fehler wie sich herausstellen soll. Denn Magdeburg denkt nicht daran das Spiel aufzugeben. Nur zwei Minuten nach dem Führungstreffer für den VfB, ist es Florian Beil, der das Spiel durch seinen Treffer zum 1:1 um weitere 30 Minuten verlängert. Halberstadt schien ausgebrannt. Der FCM bestimmte die Richtung in der Verlängerung. Und die führte immer wieder auf das Halberstädter Tor zu. Doch ein Tor blieb dem FCM lange verwehrt. Zur Dramaturgie des Spiels passte es, dass der Torschütze zum 1:1 einen Elfmeter, der die Vorentscheidung hätte bringen können, neben das Tor setzte und so das Spiel weiter offen hielt. In der 105. Minute dann doch noch das 2:1. Marius Sowislo bringt den Club in Führung. Das Stadion tobt. Eine Wende, die in der 87. Spielminute wohl so keiner erwartet hätte. Und als krönenden Abschluss konnte auch Beil seinen verschossenen Elfer korrigieren. 3:1 in der 109. Minute. Der 1. Magdeburg und seine Fans sind Pokalsieger und haben nach diesen packenden 120 Minuten allen Grund zum Feiern. Nachdem der Pokal in den letzten drei Jahren in den südlichen Teil Sachsen Anhalts ging, ist er endlich wieder in Magdeburg angekommen.
Landespokalsieger vs. Champions League Finalist
Das nächste Highlight für den Club sollte nicht lange auf sich warten lassen. Es war die Sensation als der 1. FC Magdeburg verkündete, dass der Champions League Finalist Borussia Dortmund in die Landeshauptstadt kommt. Vor einer Rekordkulisse von 26.000 Zuschauern trafen zwei Welten auf einander. Die Größten der Welt standen den zweitbesten Verein Europas gegenüber. Für Marcel Schmelzer bedeutete es die Rückkehr in seine Heimat. 1988 in Magdeburg geboren lernte er das Fußballspielen zunächst bei Fortuna Magdeburg, um dann mit 14 Jahren zum 1. FC Magdeburg zu wechseln. Von hier führte sein Weg direkt weiter nach Dortmund. Ein echtes Magdeburger Kind, dass den Sprung in den ganz großen Fußball geschafft hat und nun erneut für 90 Minuten in seiner Heimatstadt die Fußballschuhe schnüren durfte. Das Ergebnis an diesem Tag wohl Nebensache. Der 1. FCM verkaufte sich gut, verlor am Ende 0:3, ein Endstand mit dem man durchaus zufrieden sein konnte. Das Spiel war auch dank der Leistung der Mannschaft Werbung für die Stadt Magdeburg, für den Fußball unserer Region und nicht zuletzt für einen 1. FC Magdeburg selbst, der sich von seiner besten Seite zeigte.